Reparatur-Tipps
WARNHINWEIS:
Alle hier vorgestellten Reparatur-Tipps sind nicht für Leihen gedacht. Bei unsachgemäss ausgeführten Arbeiten können Sie die Lautsprecher IRREPARABEL beschädigen !!
Ich übernehme weder eine Erfolgsgarantie, noch die Verantwortung für Arbeiten, die Sie aufgrund der folgenden Beschreibungen selber durchführen !!
SIE HANDELN AUF EIGENES RISIKO !!!
Technische Probleme bei Thrax und Cheo:
Thrax
Meine Thrax haben mich nach dem Gebraucht-Kauf ziemlich lange auf Trab gehalten, weil ich so überhaupt nicht mit ihnen zufrieden war.
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- Zunächst galt es eine kalte Lötstelle bei einem der beiden Mitteltöner zu finden, was sich so geäußert hat, daß das betroffene Chassis immer wieder leichte Lautstärkeschwankungen produzierte. Nach dem Herausschrauben des Basschassis kommt man recht gut an die Weiche und Verkabelung heran. Bei laufender Musik habe ich dann durch Wackeln an allen Kabeln den Kontaktfehler gefunden. Das Nachlöten ist aber -aufgrund der engen Platzverhältnisse UND der verklebten Bauteile- etwas tricky.
- ACHTUNG: Jetzt wird es spannend, denn ich gehe beim folgenden Problem von einem Chargenfehler aus !
Was mich über längere Zeit beschäftigt hat war die Tatsache, daß sich die Fokussierung von Instrumenten ändert, wenn man sich am Abhörplatz von oben nach unten bewegt, wenn man z.B. langsam vom Stehen zum Sitzen wechselt.
Die Scriptum-typische überzeugende räumliche Abbildung fehlt ebenfalls. Tonal fällt das nicht grundlegend ins Gewicht.
Die Ursache sind die verpolt angeschlossenen Mitteltöner D52. Alle 3 Chassis der Thrax MÜSSEN gleichpolig angeschlossen werden. Bei meinen Thrax waren die Mitteltöner gegenpolig angeschlossen.
Da meine Thrax unverbastelt und mit Originalverkabelung bei mir eintrafen, gehe ich von einem Chargenfehler aus. Ob alle Thrax betroffen sind, kann ich nicht sagen. Da meine Thrax auch längere Zeit als Vorführmodell hergehalten haben, finde ich es sehr interessant, daß das Problem damals niemandem aufgefallen ist. ;-)
- Zunächst galt es eine kalte Lötstelle bei einem der beiden Mitteltöner zu finden, was sich so geäußert hat, daß das betroffene Chassis immer wieder leichte Lautstärkeschwankungen produzierte. Nach dem Herausschrauben des Basschassis kommt man recht gut an die Weiche und Verkabelung heran. Bei laufender Musik habe ich dann durch Wackeln an allen Kabeln den Kontaktfehler gefunden. Das Nachlöten ist aber -aufgrund der engen Platzverhältnisse UND der verklebten Bauteile- etwas tricky.
Blick in das Bassgehäuse der Thrax mit Blick auf die Weiche
Cheo
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- Bei den Cheo arbeitet der Konus-Mitteltöner auf ein geschlossenes Gehäuse, das aus einem KG-Abwasserrohr besteht. Das Rohr ist an der Schallwand mit einer Art Silikonkleber festgeklebt. Die Rückseite ist mit einer Holzplatte verschlossen (mit demselben Kleber) und hängt ansonsten frei im Gehäuse. Das bedeutet, das ca. 25cm lange Rohr wird nirgendo abgestützt und nur vom Kleber an der Schallwand gehalten !!
Bei Umzügen (Erschütterung des Ghäuses) oder im Laufe der Alterung des Klebers kann es passieren, daß die Klebenaht undicht wird und so das Basschassis fleißig die Luft im Mitteltönergehäuse mitbewegt und damit letztendlich auch die Membran des Mitteltöners im Basstakt.
Eine weitere potentielle Stelle für Undichtigkeiten ist die Kabeldurchführung von der Weiche durch das KG-Rohr. Diese Stelle ist mit Heißkleber abgedichtet. Der Heißkleber kann verspröden und die Kabeldurchführung undicht werden.
Solche Undichtigkeiten kann man z.B. herausfinden, indem man zunächst das Lautsprecherkabel absteckt. Nun formt man die Finger einer Hand so, als ob man einen Tennisball halten würde und drückt mit den Fingerspitzen gleichmäßig im Bereich um die Staubschutzkalette des Basschassis herum (da wo die kleinen rechteckigen Vertiefungen am Rand der Staubschutzkappe sind) die Bassmembran nach innen. Man simuliert also die bei Musik entstehende nach Innen-Bewegung der Bassmembran durch leichten Druck mit den Fingerspitzen.
ACHTUNG: nur max. 0,5 cm tief drücken - auf KEINEN Fall bis zum rückseitigen Anschlag der Membran drücken !!! Bei falscher Handhabung können Sie das Bass-Chassis IRREPARABEL beschädigen !!!
Sind die Klebenaht oder die Kabeldurchführung des Mitteltongehäuses undicht, wird sich die Membran des Mitteltöners ein wenig mitbewegen.
Ist dies der Fall, sollten Sie zunächst die Kabeldurchführung zum Mitteltöner prüfen. Wenn Sie das Mittelronchassis herausschrauben, fällt diese Stelle sofort ins Auge. Dieser Fehler ist recht leicht zu reparieren.
Ist diese Stelle noch in Ordnung prüfen Sie die Klebenaht des KG-Rohrs. - Falls diese zu erneuern ist: Viel Spaß, das ist ein größerer Bastelaufwand ;-)
- Bei den Cheo arbeitet der Konus-Mitteltöner auf ein geschlossenes Gehäuse, das aus einem KG-Abwasserrohr besteht. Das Rohr ist an der Schallwand mit einer Art Silikonkleber festgeklebt. Die Rückseite ist mit einer Holzplatte verschlossen (mit demselben Kleber) und hängt ansonsten frei im Gehäuse. Das bedeutet, das ca. 25cm lange Rohr wird nirgendo abgestützt und nur vom Kleber an der Schallwand gehalten !!
Blick in das Mitteltongehäuse der Cheo
Blick auf die Kabeldurchführung von der Unterseite. Hier ist schon das neue Kabel eingezogen.
Sonstige Probleme im Alter:
Defekte Lautsprecherchassis
So, leider hat uns Scriptum Besitzer seit mehreren Jahren auch der Zahn der Zeit erreicht. Dynaudio (Stand: 2017) bietet leider NICHT mehr für alle Chassis originalen Ersatz. Beim 24W7508 wird der 24W75 X 08
geliefert, der eine langlebigere Gummisicke hat. Meine Thrax habe ich vor einigen Jahren auf den 24W75 X 08 umgerüstet. Klanglich ist es definitiv kein Rückschritt.
Ersatzbestellungen können z.B. über hifisound erfolgen (Stand: 2017)
HiFisound http://www.hifisound.de
Bitte NICHT mehr direkt bei Dynaudio Ersatzbestellungen anfragen.
Allerdings könnt Ihr die Verfügbarkeit von Chassis über die Supportseite von Dynaudio über das Kontaktformular anfragen:
https://dynaudio.zendesk.com/hc/de/requests/new
Sonderfall: Defekte Lautsprechersicken
Die Schaumstoffsicken werden -je nach UV-Bestrahlung- nach 10-15 Jahren brüchig. Die Gummisicken einiger Chassis halten auch gerne 20 Jahre. Da Dynaudio und die anderen Chassis-Hersteller für die allermeisten Chassis keine Original-Ersatztypen mehr produzieren, hilft hier nur Refoamen.
Hierbei wird die Sicke von einem Fachmann gegen eine gleichwertige Sicke getauscht.
ACHTUNG: Es gibt sowohl massive Qualitätsunterschiede bei den Sickenherstellern, als auch bei dem handwerklichen Geschick des ausführenden Spezialisten.
Nach eigener Erfahrung kann ich bedenkenlos die Firma Tuned Systems in Frankfurt empfehlen !!! (Stand: 2017)
Laut Tuned Systems werden nur Originalsicken der Firma Dr. Kurt Müller aus Krefeld verwendet.
http://www.tuned-systems.de/
Die Lautsprecherterminals (4mm Banane und SpeakOn)
Sowohl die älteren rot/schwarzen 4mm Banana Lautsprecherbuchsen (wurden bis zur 8-er hinauf genutzt), als auch die bei neueren Modellen verwendeten Neutrik SpeakOn Buchsen korrodieren, bzw. laufen an.
Bei den Bananas reicht eventuell regelmäßiges mehrmaliges Aus- und wiedereinstecken mit gleichzeigiem Verdrehen, damit die Kontakflächen wieder blank werden.
Bei den SpeakOn Buchsen ist das schon etwas schwieriger. Die angelaufenen Kontakte sind nur sehr schwer zu erkennen. Diese Buchsen stammen aus dem Profibereich und sind eigentlich für hunderte oder tausende Steckzyklen vorgesehen. Bei jedem Steckzyklus reiben die Kontakte von Stecker und Buchse aneinander und werden so blank gehalten. Beim HiFi-Einsatz zuhause entfallen diese regelmäßigen Steckvorgänge und die Kontakte laufen an, der Kontaktwidestand wird größer.
Bei leichten Fällen hilft regelämäßiges Ab- und wieder Anstecken. Bei hartnäckigen Fällen -wie bei meinen Cheo nach 18 Jahren- sollten die Buchsen getauscht werden. Die verwendeten 4-poligen SpeakOn-Buchsen mit rundem Flansch gibt es heute (Stand: 2018) bei verschiedenen Online-Händlern.
Die Steinwolle-Dämpfung
Die bei älteren Modellen zur internen Dämmung und Bedämpfung verwendete Steinwolle verliert nach einigen Jahren an Festigkeit und verschlechtert die Basswiedergabe, da die Dämmplatten nicht mehr glatt auf den Gehäusewänden aufliegen und somit die Gehäuseschwingungen kaum noch bedämpft werden. Aus klanglichen UND gesundheitlichen Aspekten (vor allem bei den Bassreflex-Konstruktionen) sollte hier ein Umstieg auf Polyesterflies (z.B. von Intertechnik) erfolgen.
Die Kantenumleimer bei den folierten Modellen
Die Kantenumleimer der folienbeschichteten Gehäuse lösen sich gerne nach einigen Jahren, können aber z.B. durch sorgfältigen Einsatz von Pattex wieder angeklebt werden (bitte wie empfohlen als Kontaktkleber verwenden !!).