Eine beeindruckende Modellvielfalt
Zunächst ein paar Hinweise zu den verwendeten Modellversionen:
Die Scriptummodelle wurden kontinuierlich verbessert, ohne dies über die Modellbezeichnung erkennbar zu machen !
Das betrifft (fast) alle relevanten Lautsprecherkomponenten,
- Gehäusematerial
- Dämpfungsmaterial
- Chassisbestückung
- Innenverkabelung
- Qualität der verwendeten Frequenzweichen-Bauteile
- Abstimmung der Freqenzweiche
Um ein Bisschen System in diesen Dschungel zu bringen, habe ich mich an den Veränderungen bei der Chassisbestückung orientiert, ganz pragmatisch, weil diese Änderung von aussen sichtbar ist.
In der HiFi-Branche ist für solche Modellwechsel seit Jahrzehnten das englische Wort "Mark" oder kurz "Mk", gefolgt von aufsteigenden römischen Ziffern, üblich.
Hieran habe ich mich angelehnt und verwende diese Kennzeichnung bei den Modellen, bei denen ich bauliche Änderungen kenne. Diese Änderunge sind bei den einzelnen Modellen auch auch mehr oder weniger ausführlich beschrieben.
Und die Klangqualität ? Ganz einfach, je neuer die Modellvariante, umso besser klingen die Lautsprecher. - Fast immer.
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Scriptum 1 Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Stückpreis 1988 (Gehäuse foliert): DM 398,- Weiche: in dem Schaltbild ist die Weichenversion, die bei meiner 1-er aus den späten 80-ern verbaut war. Es soll noch andere Weichen gegeben haben. Darübner habe ich aber keine verläßlichen Infos. Weiche meiner Scriptum 1 |
Scriptum Hugo / TimeWindow Beide Bezeichnungen sind gebräuchlich. Diese ungewöhnliche Scriptum besitzt einen Dynaudio 19W/38 Tieftöner und eine Peerless Hochtonkalotte in einem Bassreflexgehäuse, wobei der Basstreiber oberhalb des Hochtöners angeordnet ist. Die Stoffbespannung der Lautsprecher ist nicht abnehmbar. Die Frontseite des Gehäuses ist mit Filz beklebt. Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Abmessungen: (HxBxT in cm): 88 x 36 x 19 Stückpreis 1991: nicht bekannt
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Scriptum 2 Mk III |
Scriptum 2 Der zweitkleinste Lautsprecher in der Scriptum Hierarchie ist neben der Scriptum 5S / Cheo meine Favoritin. Sie macht einfach Spass und fügt sich überall ein, zur Not auch als Regalbox. Sie bietet eine hervorragende Räumlichkeit und die Klangabstimmung ist ebenfalls sehr gut gelungen -für eine Zweiweglösung. Für kleinere Räume schon ein erwachsen klingender Lautsprecher.
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Scriptum 2S Auf die 2S bin ich vor ein paar Jahren zufällig im Web gestoßen. Das Gehäuse stammt von der 4S Mk II und von diesem Modell hat sie auch die beflockte Schallwand, die die Front sehr edel wirken läßt. Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
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Scriptum 3 Mk III |
Scriptum 3 Die Scriptum 3 ist vermutlich das am meisten unterschätzte Modell. Sie hatte es aber auch nicht leicht. Deutlich größer und teurer als die Scriptum 2 geht dieser Lautsprecher nicht mehr so richtig als Regalbox oder Kompaktbox durch. Für einen "richtigen" Lautsprecher wirkt Sie aber noch zu zierlich (so sah man das in den 80-ern), und äußerlich einfach unscheinbar. Im Vergleich zur Scriptum 2 deutlich ausgeglichenerer und natürlicherer Mittenbereich, der sich deutlich in der Stimmenwiedergabe positiv bemerkbar macht. Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1988 (Gehäuse foliert): DM 898,- |
Scriptum 4 Meine erste Scriptum. Die Scriptum 4 war schon ein ziemliches Kaliber. Bot durch den Seat 11-FM einen tollen Mittenbereich (dieser Mitteltöner oder seine Tiefmitteltönervariante) waren auch in deutlich teureren 2- und Mehrwege-Lautsprechern verbaut. Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1988 (Gehäuse foliert): DM 1.098,- |
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Scriptum 4S Die 4S ist wie die 2S als schlanke Säule konstruiert, was den "Wife-Acceptance-Factor" gegenüber der deutlich klobigeren Scriptum 4 und Scriptum 5 Gehäusen enorm steigerte !
Stückpreis 1988 (Gehäuse foliert): Mk I, DM 1.498,- |
Scriptum Thrax Die Scriptum Thrax ist das Nachfolgemodell zur Scriptum 4S. Die Bestückung ist identisch zur 4S, die Frequenzweiche von der Abstimmung ebenfalls identisch, ABER mit deutlich höherwertigen Bauteilen aufgebaut. Die Schallwand ist an beiden Seiten angephast -wie bei der 4S Mk II. Echholzfurnier unterstreicht den gehobenen Anspruch der Thrax. Als optische Highlights gegenüber der 4S hat das Gehäuse einen kleinen Sockel, der über das restliche Gehäuse hinausragt. Außerdem ist eine schwarze Zierleiste hinter der angephasten Front eingepaßt. Ein wirklich schönes Detail. Auf das Problem gehe ich nächer auf der Seite Reparatur-Tipps ein. Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Stückpreis: nicht bekannt Weiche meiner Thrax |
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Scriptum 5 Die Mk II wies eine für die frühen 80er Jahre klassische Dynaudio Chassis Kombination auf: Dynaudio 30w54 Bass, die riesige Dynaudio D76 Mitteltonkalotte und D21 Hochtonkalotte. Auf dem Selbstbaumarkt damals absolut im Trend und weit verbreitet. Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1986 (Gehäuse foliert): Mk II, DM 1.400,- |
Scriptum 5S Die Scriptum 5S ist mein absoluter Favorit unter den Scriptum Modellen. Ich erinnere mich noch, als Lutz Overbeck diese Box bei Peter May vorstellte. Es war die erste Scriptum mit pyramidenförmigem Gehäuse (OK, es heißt Pyramidenstumpf) und dem damals brandneuen Dynaudio 24w100 mit 100mm (!!!) Schwingspule, der von einem 17cm Tiefmitteltöner und einer 28mm Dynaudio Kalotte unterstützt wurde. Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Stückpreis 1988 (Gehäuse furniert): DM 2.248,- |
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Scriptum XEO / CheoDie Sriptum XEO (Die 3 Buchstaben des Namens sind in griechischen Lettern geschrieben und werden "Cheo" gesprochen)
Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Stückpreis 1998 (Gehäuse furniert): DM 4.500,-
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Scriptum 6 Die nächste in der Hierarchie ist die Scriptum 6. Der Bass arbeitete auf ein mit Variovents belüftetes Gehäuse. Eine Besonderheit bei der Scriptum 6 und Scriptum 7 war die gestufte Schallwand, die zum einen die akustischen Zentren der Chassis in eine Ebene brachte und zum anderen dem Gehäuse durch doppelte (Scriptum 6), bzw. 3-fache (Scriptum 7) Schallwanddicke im Bereich des Basschassis mehr Stabilität verlieh. Klanglich konnte ich mich nie recht mit der 6er anfreunden, da sie mir schlicht zu hell und zu schlank abgestimmt war; aber auch sie bietet die scriptum-typische, herausragende Räumlichkeit. Die verwendeten SQ-Varianten der Kalotten-Chassis haben KEIN Ferrofluid. Dadurch bringen sie etwas mehr Schallpegel und Feinauflösung, sind aber in den unteren Frequenzbereichen nicht so belastbar. Die Scriptum 6 wurde über viele Jahre hinweg mit identischer Bestückung gebaut. Allerdings wurde sie -wie die meisten anderen Modelle- kontinuierlich verfeinert. Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1991 (Gehäuse furniert): DM 2.798,-
Weiche Scriptum 6 (der 24w100 ist die 4 Ohm Variante !) |
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Scriptum 6S Die Scriptum 6S hat das Gehäuse der 5S, allerdings als geschlossenes Gehäuse. Die gleiche Chassis-Bestückung wie die Scriptum 6. Klanglich kann ich zu diesem Modell nichts sagen, da ich die 6S -leider- nie gehört habe. Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1991 (Gehäuse furniert): 4.000,- |
Scriptum 7 Die für viele Jahre grösste in der Scriptum Familie war die Scriptum 7. Ein 5-Wegesystem mit 30cm Basstreiber (die Schwingspule hatte einen Durchmesser von 100mm !!), 17cm Tiefmitteltöner und der gleichen Mittel-Hochtoneinheit wie schon aus der Scriptum 6 bekannt. Wie die kleinere Scriptum 6 besass auch die Scriptum 7 eine gestufte Schallwand. Nach vielen Zuschriften von Besitzern muß ich als Fazit ziehen: Die 7 ist die Königin der Modellreihe ! Modellvarianten & Bestückung:
Stückpreis 1988 (Gehäuse furniert): DM 3.998,- Weiche Scriptum 7 |
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Scriptum 7S Ungefähr zeitgleich mit der Scriptum 6S wurde auch die Scriptum 7S vorgestellt. Mit ebenfalls gleicher Bestückung wie die Scriptum 7 gab es bei der 7S ein GROSSES, geschlossenes Pyramidengehäuse. Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung:
Stückpreis 1991 (Furnier): DM 7.998,- |
Scriptum 8 Was ist der Feind des Guten ? - Das Bessere ! Geht klanglich tatsächlich noch mehr als die 7 kann ? Ja. Die Scriptum 8 ist für noch grössere Räume gedacht und kostete für damalige Verhältnisse unglaubliche DM 35.000,- (ca. Paarpreis 1986). Erschienen um 1986, war schon allein die Bestückung eine Klasse für sich. 6 (!) Chassis tummeln sich auf der Schallwand, deren separate Tief-/Mittel-/Hochton-Einheit in mehreren Stufen nach vorne geneigt werden kann, um sie auf den Hörplatz auszurichten. Zwei auf separate Volumina arbeitende Dynaudio 30cm Bässe (parallel geschaltet in der 16 Ohm Version !!), ein 21cm Tiefmitteltöner, eine 52mm, eine 28mm Dynaudio Kalotte und ein Vifa Kalotten-Superhochtöner (übrigens der gleiche wie in der Scriptum 1 als Hochtöner eingesetzt wurde, nur strenger selektiert) benötigten dann auch ein ca. 1,70m hohes Gehäuse. Die 8-er benötigt eine 2-Wege Aktivweiche, da es für den baßbereich keine passive Weiche gibt ! Keine Modellvarianten bekannt.Bestückung:
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Mythos Scriptum 9 Die Scriptum 9 hat bei mir ganz schön für Verwirrung gesorgt. Zwischen 2010 und 2020 habe ich 3 Hinweise zur Existenz der Scriptum 9 erhalten. Zusätzlich taucht sie auf einer alten Preisliste auf. Hier die Infos aus den Gerüchten:
Keine Modellvarianten bekannt. Bestückung: ???? Stückpreis 1988: DM 250.000,- |
Scriptum Sondermodelle / Prototypen
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Hinweis zu den Gehäuse-Materialien: Zunächst wurde als Gehäusematerial hochverdichtete Spanplatte (so die Bezeichnung laut Katalog) verwendet, später wurde dann auf HDF (hochverdichtete Faserplatten, die bessere VAriante von MDF) umgestellt. Die Lautsprecher wurden über mehrere Jahre komplett bei Dynaudio gefertigt. |